Chronischer Schmerz und die gesetzliche Unfallversicherung

Sie sind auf meiner privat unterhaltenen Seite gelandet. Bitte beachten Sie die Hinweise im Impressum.

Wenn Sie Fragen zur Rehabilitation und Entschädigung im Bereich der gesetzlichen Unfallversicherung haben, lege ich Ihnen das Glossar meiner Seite unfallrente.info ans Herz.

Auf dieser Seite sammele ich Informationen und Links zum Thema "Chronische und außergewöhnliche Schmerzen". Mit dem besonderen Blickwinkel der Rehabilitation in der gesetzlichen Unfallversicherung.

(auf die jeweiligen Überschriften klicken, um die Artikel aufzuklappen)

International Association for the Study of Pain:
Zum ersten Mal seit 1979 hat die IASP eine überarbeitete Schmerzdefinition eingeführt, die das Ergebnis eines zweijährigen Prozesses ist, von dem sich der Verband eine Überarbeitung der Methoden zur Beurteilung von Schmerzen erhofft.
Die Definition lautet: „Eine unangenehme sensorische und emotionale Erfahrung, die mit einer tatsächlichen oder potenziellen Gewebeschädigung verbunden ist oder dieser ähnelt“, und wird um sechs wichtige Anmerkungen und die Etymologie des Wortes Schmerz erweitert, um den Kontext zu verdeutlichen.
1. Schmerz ist immer eine persönliche Erfahrung, die in unterschiedlichem Maße von biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren beeinflusst wird.
2. Schmerz und Nozizeption sind unterschiedliche Phänomene. Schmerz lässt sich nicht allein aus der Aktivität der sensorischen Neuronen ableiten.
3. Durch ihre Lebenserfahrungen lernen die Menschen das Konzept des Schmerzes.
4. Es sollte respektiert werden, wenn eine Person eine Erfahrung als Schmerz bezeichnet.
5. Obwohl Schmerzen in der Regel eine adaptive Funktion haben, können sie sich nachteilig auf die Funktion und das soziale und psychologische Wohlbefinden auswirken.
6. Die verbale Beschreibung ist nur eine von mehreren Verhaltensweisen, um Schmerzen auszudrücken; die Unfähigkeit zu kommunizieren schließt nicht aus, dass ein Mensch Schmerzen empfindet.

Meine persönliche Meinung dazu: Das liest sich wie das frühere "Wer den Schmerz hat, hat Recht".

Zur AWMF-Leitlinie "Chronischer nicht tumorbedingter Schmerz" findet sich eine Handlungsempfehlung mit Erläuterungen und Implementierungshilfen DEGAM S1- AWMF-Register-Nr. 053-036: https://register.awmf.org

Als abwendbare Red-Flag wird dort unter anderem ausgeführt :
"Bei nahezu allen Schmerzmitteln besteht die Gefahr eines nicht-bestimmungsgemäßen Gebrauchs im Sinne eines riskanten Konsums (bei dem per Definition noch keine Schädigungen eingetreten sind), eines schädlichen Gebrauchs (bei dem per Definition schon Gesundheitsschädigungen, jedoch keine Abhängigkeit vorliegen) oder einer Abhängigkeit/Sucht. Charakteristisch für letztere sind ein starkes inneres Verlangen, die Substanz zu konsumieren (Craving), eine Toleranzentwicklung, ein Kontrollverlust bezüglich der Einnahme der Substanz sowie eine Entzugssymptomatik bei Absetzversuchen. Typische Beispiele sind der Analgetika-Kopfschmerz (Medication Overuse Headache) sowie die Abhängigkeit von Gabapentinoiden oder Opioiden. In der Hausarztpraxis kann ein nicht-bestimmungsgemäßer Gebrauch durch häufige Rezeptanforderungen oder das Beharren auf die Verordnung einer bestimmten Substanz auffallen. Schwerer zu erkennen ist eine Substanzgebrauchsstörung von Nicht-OpioidAnalgetika, die freiverkäuflich sind. Ist es bereits zu einer Abhängigkeit/Sucht gekommen ist es meist ratsam, zu einer spezialisierten Schmerztherapie zu überweisen."

Schmerzdiagnosen nach der ICD 11 (Entwurfsfassung, abgerufen am 10.10.2024

MG30.20 Chronische posttraumatische Schmerzen
Beschreibung
"Chronische posttraumatische Schmerzen sind Schmerzen, die sich nach einer Gewebeverletzung (einschließlich Verbrennungen) entwickeln oder in ihrer Intensität zunehmen und über den Heilungsprozess hinaus, d.h. mindestens drei Monate nach der Gewebeverletzung, bestehen bleiben. Die Schmerzen sind entweder in dem Verletzungsgebiet lokalisiert, in das Innervationsgebiet eines in diesem Gebiet gelegenen Nervs projiziert oder auf ein Dermatom bezogen (nach einer Operation/Verletzung von tiefen somatischen oder viszeralen Geweben). Andere Schmerzursachen, wie Infektion, bösartige Erkrankungen usw., müssen ebenso ausgeschlossen werden wie Schmerzen, die von einem vorbestehenden Krankheitsbild resultieren."
Inklusiva
Chronische Schmerzen nach Verbrennung
Chronische Schleudertrauma-assoziierte Schmerzen
Chronische Schmerzen nach muskuloskelettaler Verletzung
MG30.02 Chronische primäre muskuloskelettale Schmerzen
Beschreibung
"Chronische primäre muskuloskelettale Schmerzen sind chronische Schmerzen in den Muskeln, Knochen, Gelenken oder Sehnen, die durch erhebliche emotionale Belastung (Angst, Ärger/Frustration oder depressive Stimmung) oder funktionelle Behinderung (Beeinträchtigung der Aktivitäten des täglichen Lebens und reduzierte soziale Teilhabe) gekennzeichnet sind. Chronische primäre muskuloskelettale Schmerzen sind multifaktoriell: biologische, psychologische und soziale Faktoren tragen zum Schmerzsyndrom bei. Die Diagnose ist unabhängig von identifizierten biologischen oder psychologischen Faktoren angemessen, es sei denn, eine andere Diagnose würde die vorliegenden Symptome besser erklären. Sonstige chronische muskuloskelettale Schmerzdiagnosen, die in Betracht gezogen werden sollten, sind die unter chronischen sekundären muskuloskelettalen Schmerzen aufgeführten."
Inklusiva
Chronische primäre Kreuzschmerzen
Chronische primäre Nackenschmerzen
Chronische primäre thorakale Schmerzen
Chronische primäre Schmerzen der Extremitäten
8E43.0 Neuropathische Schmerzen
Beschreibung
"Neuropathische Schmerzen werden als elektrisch, brennend oder schockartig beschrieben und durch metabolische, ernährungsbedingte, infektiöse, genetische, autoimmune und/oder vaskuläre Prozesse verursacht. Der Schmerz kann spontan und ohne Provokation auftreten oder durch noxische oder nichtnoxische Reize provoziert werden. Der Schmerz ist charakteristisch für die Small-Fiber-Neuropathie, aber auch bei Large-Fiber-Neuropathien kann eine ausreichende Anzahl von kleinen Fasern geschädigt sein, um Schmerzen zu verursachen. Neuropathische Schmerzen betreffen normalerweise die distale Haut und subkutane Strukturen. Der Schmerz kann konstant oder intermittierend sein und kann als stechend, brennend oder eiskalt beschrieben werden. Das komplexe regionale Schmerzsyndrom folgt auf ein Trauma und umfasst regionale Schmerzen, sensorische Veränderungen, Abnormitäten der Temperatur, der Sudomotorik, Farbveränderungen der Haut und Ödeme."
Exklusiva
Chronische neuropathische Schmerzen(MG30.5)
MG30.5 Chronische neuropathische Schmerzen
Beschreibung
"Chronische neuropathische Schmerzen sind chronische Schmerzen, die durch eine Läsion oder Erkrankung des somatosensorischen Nervensystems verursacht werden. Der Schmerz kann spontan oder evoziert sein, als verstärkte Reaktion auf einen schmerzhaften Reiz (Hyperalgesie) oder als schmerzhafte Reaktion auf einen normalerweise nicht schmerzhaften Reiz (Allodynie). Die Diagnose des chronischen neuropathischen Schmerzes erfordert die Anamnese einer Verletzung oder Erkrankung des Nervensystems und eine neuroanatomisch plausible Verteilung des Schmerzes. Negative (z.B. verminderte oder verlorene Empfindung) und positive sensorische Symptome oder Zeichen (z.B. Allodynie oder Hyperalgesie), die auf eine Beteiligung des somatosensorischen Nervensystems hinweisen, müssen mit dem Innervationsgebiet der betroffenen Nervenstruktur vereinbar sein."
MG30.21 Chronische postoperative Schmerzen
Beschreibung
"Chronische postoperative Schmerzen sind chronische Schmerzen, die sich nach einem operativen Eingriff entwickeln oder in ihrer Intensität zunehmen und über den Heilungsprozess hinaus, d.h. mindestens drei Monate nach der Operation, bestehen bleiben. Die Schmerzen sind entweder auf das Operationsfeld lokalisiert, auf das Innervationsgebiet eines in diesem Bereich gelegenen Nervs projiziert oder auf ein Dermatom bezogen (nach einer Operation/Verletzung von tiefem somatischem oder viszeralem Gewebe). Andere Ursachen für Schmerzen, wie Infektionen, bösartige Erkrankungen usw., müssen ebenso ausgeschlossen werden wie Schmerzen, die von einem vorbestehenden Krankheitsbild herrühren. Abhängig von der Art der Operation können chronische postoperative Schmerzen oft neuropathische Schmerzen sein."
Inklusiva
Chronische Schmerzen nach Wirbelsäulenoperation
Chronische Schmerzen nach Herniotomie
Chronische Schmerzen nach Hysterektomie
Chronische Schmerzen nach Amputation
Chronische Schmerzen nach Thorakotomie
Chronische Schmerzen nach Mammachirurgie
Chronische Schmerzen nach Arthroplastik
MG30.04 Komplexes regionales Schmerzsyndrom
"Beschreibung
Das komplexe regionale Schmerzsyndrom (CRPS) ist eine chronische Schmerzerkrankung in einer Extremität mit einem variablen Verlauf über die Zeit. Es ist gekennzeichnet durch anhaltende regionale Schmerzen (nicht in einem bestimmten Nervengebiet oder Dermatom), in der Regel mit distaler Dominanz oder einem Gradienten von distal nach proximal. Es tritt typischerweise nach einem Gewebetrauma auf, Stärke oder Dauer sind scheinbar unverhältnismäßig zum üblichen Schmerzverlauf nach einem solchen Gewebetrauma. Das CRPS ist gekennzeichnet durch klinische Zeichen, die auf autonome und neuroinflammatorische Veränderungen in der betroffenen Körperregion hinweisen und die von Patient zu Patient und über die Zeit variieren. Oft wird CRPS das von signifikanten emotionalen Belastungen oder funktionellen Behinderungen begleitet. Das CRPS ist multifaktoriell bedingt."
Wissenschaftliche Auswertung und Literaturrecherche
Prof. Dr. Maier und Daniela Hoffmann

Chronischer Schmerz bei Versicherten der Gesetzlichen Unfallversicherung nach Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten.

https://www.bgw-online.de

Neuropathische Schmerzen – ätiologisch/anatomisch-basierte Klassifikation

(Leitlinie Diagnose und nicht interventionelle Therapie neuropathischer Schmerzen – seit mehr als 5 Jahren aktualisiertI:
Periphere fokale oder multifokale schmerzhafte Neuropathien
  • akuter Herpes zoster, postzosterische Neuralgie
  • Post-Mastektomie-Schmerz, Post-Thorakotomie-Schmerz, Narbenschmerz
  • Phantomschmerz, Stumpfschmerz, Schmerzen nach Nervenverletzung
  • (komplett/inkomplett)
  • Posttraumatische Neuropathie (territoriales neuropathisches
  • Schmerzsyndrom)
  • Trigeminusneuralgie, Glossopharyngeusneuralgie, Okzipitalisneuralgie
  • Akute und chronische Radikulopathien, Postdisektomie-Syndrom,
  • Ischialgie (Bandscheibenvorfall, degenerative Wirbelsäulenveränderungen)
  • Engpasssyndrome
  • Diabetische Mononeuropathie
  • Morton-Neuralgie
  • Ischämische Neuropathie
  • Bannwarth-Syndrom (Borrelien-Infektion)
  • Neuralgische Schulteramyotrophie, Plexusläsion nach Bestrahlung
  • Plexusinfiltration durch Tumor
  • Sonderstellung: Komplexes regionales Schmerzsyndrom (CRPS; siehe
  • Leitlinie „CRPS“)
Periphere generalisierte, schmerzhafte Neuropathien (Polyneuropathien;
* siehe Leitlinie „Polyneuropathie“)

Metabolisch/ernährungsbedingt

  • Diabetes mellitus, Hypothyreose, Vitaminmangel (insbesondere
  • Vitamin B12)

Medikamente

  • antiretrovirale Substanzen, Chemotherapeutika (Cisplatin, Oxaliplatin,
  • Taxane, Thiouracil, Vincristin), Disulfiram, Antibiotika (Ethambutol,
  • Isoniazid, Nitrofurantoin, Chloramphenicol, Metronidazol),
  • Thalidomid, Gold

Toxine

  • Alkohol, Acrylamid, Arsen, Clioquinol, Dinitrophenol, Ethylenoxid,
  • Pentachlorphenol, Thallium

Hereditär

  • Amyloidose, Morbus Fabry, Morbus Charcot-Marie-Tooth Typ 2B und
  • 5, hereditäre sensibel-autonome Neuropathien (HSAN) Typ 1 und 1B,
  • primäre Erythromelalgie (u. a. Mutationen im Gen des spannungsabhängigen Natriumkanals NaV1.7)

Malignome

  • paraneoplastisch (insbesondere Bronchialkarzinom), multiples
  • Myelom

Infektiös oder postinfektiös, autoimmunologisch

  • akute inflammatorische Polyradikuloneuropathie (Guillain-BarréSyndrom), chronische inflammatorische demyelinisierende
  • Polyneuritis (CIDP), vaskulitische Neuropathie
  • HIV-Neuropathie, Lepra

Polyneuropathien anderer Ätiologie

  • sekundäre Erythromelalgie u. a.
Zentrale Ursachen neuropathischer Schmerzen

vaskuläre Läsionen

  • Hirninfarkte (insbesondere Insula, Thalamus, Hirnstamm), Blutungen, vaskuläre Malformationen

entzündliche Erkrankungen

  • Multiple Sklerose, Abszesse, Myelitis

traumatisch

  • Rückenmarkverletzungen, Schädel-Hirn-Traumata Tumoren Syringomyelie/Syringobulbie

„Mixed Pain“-Syndrome

  • chronische Rückenschmerzen
  • Tumorschmerzen (bei Infiltration von neuronalen Strukturen)

Diagnosen, die Schmerzen verursachen können – angelehnt an eine Seite der Website der us-amerikanischen Clevelandclinic

In vielen Fällen haben Schmerzen eine körperliche Ursache, die genau bestimmt werden muss, um alle Behandlungsmöglichkeiten auszuschöpfen.

Schmerzursachen
A
Achillodynie - entzündliche Achillessehnenerkrankung
Akuter Rückenschmerz
Adhäsive Kapsulitis - frozen shoulder - verklebende Schultergelenk-Kapselentzündung und Schultersteife
Ankylosierende Spondylitis Spondylitis ankylosans - entzündliche Erkrankung mit Versteifung von Gelenken.
Arthritis - Gelenkentzündung
Arterielle Verschlusskrankheit I
B
Bandscheibenvorfall
Bannwarth-Syndrom (Borrelien-Infektion)
Brachialgie - G54.0 - Armschmerz infolge Reizung des Plexusnervs
Brandverletzungen T20
Bursitis
Bauchschmerzen
C
Cancerogener Schmerz Schmerzen bei Krebserkrankungen
Carpaltunnelsyndrom Karpaltunnelsyndrom M56.0
Cervical-Spondylosis M47 - Verschleißerkrankung der kleinen Zwischengelenke
Cervicobrachialgie M53.1
Chronische Rückenschmerzen
Chronische Schmerzen
Cluster Kopfschmerzen
Coccydynia Kogzygodynie
Complex Regional Pain Syndrome -CRPS
Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Anteilen - F45.41
Coxarthrose - M16.9 Hüftgelenksarthrose
D
Diabetische Neuropathie diabetische periphere Neuropathie
Dupuytren'scher Schmerz - Dupuytren‘ sche Erkrankung
Dystonie - motorische Bewegungsstörungen
E
Endometriosis
Enthesiopathie - Erkrankung gelenknaher Sehnensatzpunkte
Epikondylitis - Tennisellenbogen, Golferellenbogen
Ellenbogen-Bursitis olecrani M70.2 - Entzündung des Ellenbogenschleimbeutels
F
Fibromyalgie
Femoropatellares Schmerzsyndrom - Knieschmerz im Bereich zwischen Kniescheibe und Oberschenkelknochen
G
Gleitwirbel - Spondylolisthesis
Gesichtsschmerz - ideopathischer
Gürtelrose Herpes Zoster
H
Hexenschuss
Hüftschmerz
I
Insertionstendopathie - Schmerzen durch Erkrankungen im Bereich von Sehnenansätzen
Interstitielle Cystitis - Blasenschmerzsyndrom
Ischialgie - Schmerz infolge einer Reizung des Ischiasnervs
K
Kalkschulter
Karpaltunnelsyndrom
Kopfschmerz - arzneimittelinduziert
[Cluster-KopfschmerzV(https://de.m.wikipedia.org/wiki/Cluster-Kopfschmerz)
Kreuzschmerz
Kniegelenksarthrose - M17.9
L
Lumbalkanal Stenose
Lumbago - Hexenschuss
Lumboischialgie
M
Medikamentenübergebrauch - medikamenteninduzierter Kopfschmerz
Metatarsalgie Schmerzen des Mittelfußes im zweiten bis fünften Strahl (Zehen und zugehörige Mittelfußknochen)
Migräne mit Aura
Morton Neuralgie
Muskuloskeletales Schmerzsyndrom
Myofascial Pain Syndrome Myofasziales Schmerzsyndrom
Myalgie im Hals-/Nackenbereich
N
Neuropathischer Schmerz
Neuropathie - Peripher
Neuroborreliose
O
Odontalgie - (atypischer) Zahnschmerz
Osteoarthritis Pain
Osteoprose
P
Periphere Neuropathie
Piriformis-Syndrom
Plexusneuralgie
Polymyalgia rheumatica
Phantomschmerz
Postnukleotomie-Syndrom
Pseudoradikuläre Schmerzen
R
Radikulopathie
Rückenschmerz
Rheumatoide Arthritis
S
Schnellender Finger
Schulter-Arm--Syndrom
Schulterimpingement
Spastik
Spinalstenose - Verengung des Wirbelkanals
Spondylitis
Steißbeinschmerz
Somatoforme Schmerzstörung
Spannungskopfschmerz
Spondylitis mit Radikulopathie
T
Tendopathie
Tendinitis - Sehnenentzündung
Tennisarm
Thoracic-outlet-SyndromThoracic-outlet-Syndrom
Trigeminusneuralgie
Tumorbedingte Schmerzen
V
Verbrennungen
W
Wirbelfrakturen
Wurzelkompressionssyndrom
Z
Zentraler Schmerz nach Schlaganfall
Zosterneuralgie

In der Gesetzlichen Unfallversicherung sind zunächst die Gesundheitsschäden im Vollbeweis zu sichern. Dann schließt sich die haftungsbegründene Kausalität an, d. h., zu prüfen, welche dieser Gesundheitschäden mit hinreichender Wahrscheinlichkeit auf das Unfallereignis zurückzuführen sind. Danach ist zu klären, welche Unfallfolgen(funktionellen Auswirkungen) gesichert vorliegen und inwiefern diese für die jeweils zu klärenden Leistungsanspruch (z. B. MdE/Rente) maßgeblich sind.

Gutachterlicher Standard für die Schmerzbegutachtung siehe Leitlinie für die ärztliche Begutachtung von Menschen mit chronischen Schmerzen

Stationäre Schmerzrehabilitation (SSR) in BG-Unfallkliniken

Die SSR wird in einem fachbereichsübergreifenden Setting ausschließlich an den BG Klinken angeboten und dauert in der Regel vier Wochen.

Die Ziele sind:

  • eine verbesserte Schmerzkontrolle,
  • eine Verbesserung von Aktivität, Funktion und Lebensqualität
  • die berufliche und soziale Wiedereingliederung

Die SSR bietet Information und Beratung zum chronischen Schmerz, schmerzbezogene Psychotherapie, medikamentöse Therapie, Behandlung von Komplikationen, Entzug und Absetzen von Schmerzmedikamentendas Ganze mit aktivierenden Therapieverfahren, viel Einzeltherapie aller beteiligten Fachdisziplinen.

Verfügbar an den Standorten

  • BG Klinik Ludwigshafen
  • BG Klinik Tübingen
  • BG Klinikum Bergmannstrost Halle
  • BG Klinikum Duisburg
  • BG Klinikum Hamburg
  • BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin
  • BG Unfallklinik Frankfurt am Main
  • BG Unfallklinik Murnau
  • BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum

Aufsatz in Trauma und Berufskrankheit 2014 · Online publiziert: 24. Oktober 2014 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014 S. Simmel ·J.-J. Glaesener · C. Jürgens · V. Bühren

Damaliges Fazit für die Praxis - in eigenen Worten:
Schmerzrehabilitation und Schmerztherapie arbeiten Hand in Hand. Welche Maßnahme indiziert ist, wird interdisziplinär entschieden. In der Regel ist bei chronischen Schmerzen nach Unfällen eine funktionsorientierte Schmerzrehabilitation möglich, die unter der Leitung eines Rehabilitationsmedizinersim Rahmen der bekannten Komplextherapien, insbesondere der KSR, erfolgt. Wenn das primäre Rehabilitationsziel die Schmerzreduktion darstellt, um den Patienten rehabilitationsfähig zu machen, ist zunächst eine multimodale Schmerztherapie indiziert.{

Bei der Wiedereingliederung können bei chronifizierten Schmerzen meiner Meinung nach helfen:

  • frühzeitige fachgerechte Diagnostik
  • frühzeitige Aufklärung über zu erwartenden "Nur Teiltherapieerfolg"
  • Hilfe zur Selbsthilfe und Patientenautonomie
  • interdisziplinäre Zusammenarbeit, nicht nur Schmerzmedizin, sondern auch Verhaltensmedizin und Psychotherapie
  • Muskelkorsett aufbauen
  • Optimierung der Funktion/Ausrichtung der Reha am Ziel Funktionsgewinn Alltag/Beruf
  • Selbstmanagement und Coping => Stress-/ Schmerzbewältigung
  • Aktivierung und Beratung => Kraft und Ausdauertraining => Belastungserprobung ; Rehasport; körperliche und geistige Disziplin

Mehr von unfallrente.info:

Praktisches auf unfallrente.info

Online die Unfallrente automatisch berechnen oder das Übergangsgeld berechnen oder den MIndest-Jahresarbeitsverdienst suchen: apps.unfallrente.info.

Unfallrente, Antrag, Gutachterwahl, Gutachten, Bescheid – was nun?

Rente als vorläufige Entschädigung, Rente auf unbestimmte Zeit, den Kontext und das Verfahren verstehen: unfallrente.info.

Glossar zu Begriffen aus dem Leistungsrecht

Über 200 Begriffe der gesetzlichen Unfallversicherung kurz erklärt bzw. deren Rechtsgrundlagen aufgezeigt: unfallrente.info.